Montag, 30. März 2009

Erziehungsprobleme?

Jeden Morgen wenn es ans Aufstehen geht, warte ich für gewöhnlich auf den Wecker. Klingt paradox. Eigentlich bräuchten wir zu Haus gar keinen. Das liegt aber nicht an eventuellen Schlafstörungen. (btw. die Zeitumstellung hat mich wie immer voll aus dem Rhythmus gebracht. So ein Schwachsinn und das ganze jedes Jahr zwei mal) Nein wir haben einen Wecker im Haus. Die Familie unter uns.

Jeden Morgen ist da Bambule. Lärm, Geschrei, Geheul, Türengeballer, das volle Programm. Das Problem ist, dass das nicht nur Morgens so ist. Abends, am Wochenende. Da ist immer Gebrüll. Allerdings hört man nur den Vater und die Kinder schreien. Muttchen hält sich wohl vornehme zurück.

Normal ist das nicht. Klar wenn ich mich an meine Kindheit zurückerinnere, dann war es bei uns auch nicht immer so leise wie in der Bibliothek. (keine wunder bei zwei Bengels) Aber das es laut wurde war die Ausnahme und und nicht die Regel.

In dem Zusammenhang hab ich grad eines der interessantesten Bücher gelesen, die mir in der letzten Zeit untergekommen sind. "Warum aus unseren Kindern Tyrannen werden" von Michael Winterhoff. Bei allen pädagogischen Ansätzen der letzten Jahrzehnte, klingen die Thesen die in diesem Buch vertreten werden simpel, logisch und ... erschreckend.
Erschreckend vor allem, weil jeder überprüfen bzw sofort erkennen kann, dass die Thesen nicht aus der Luft gegriffen sind. Vor allem wir Ossis.
Es gab eine Erziehung der Kinder über die sagen wir mal letzten 2000 Jahre, die grundsätzlich jeweils eine geistig gesunde Nachfolgegeneration produziert hat. Bei uns Ossis hat diese Phase genau bis zum 03.10.1990 gedauert. Im Westen bis zur 68er Generation. Bis dahin waren die Eltern die, die in der Familie das Sagen hatten. Erzieher und Lehrer waren Autoritäten. Ab diesen Zeitpunkten kamen dann "geniale" Pädagogen auf die Idee, das Rad neu zu erfinden.
Und wie eigenltich immer, wenn man den Versuch unternimmt, etwas zu reparieren, was gar nicht kaputt ist, enden diese Versuche das man ein reparaturbedürftiges System hinterlässt. So auch hier.
Erschreckend ist weiterhin das diese durch die Gesellschaft verkorksten Kinder, ab sofort unsere Gesellschaft tragen sollen.

Kinder die heute von der Schule abgehen ohne in der Lage zu sein die Ausbildung durch zustehen (worauf sie der Schulabschluss eigentlich vorbereiten sollte) oder das Leben zu meistern. Das Fatale ist die Berufswelt und das Leben wartet nicht und schraubt die Anforderungen nicht herunter.

5mark

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