Montag, 19. Januar 2009

Glück (2)

Nach dem ich im letzten Eintrag etwas allgemein zu dem, was wir so Glück nennen, rumgeschwafelt hab, will ich heute mal auf das eingehen, was irgendwie negativ besetzt mit dran klebt. Die Tatsache, dass einige Leute es gern oder anscheinend gern auf ihr "Glück" ankommen lassen und sogar darauf setzen das sie "Glück" haben und fest darauf vertrauen. Die Unterscheidung zwischen "gern oder anscheinend gern" ist hier wichtig, da es die (Glücks)Spieler von den (Geschicklichkeits)Spielern unterscheidet.

Ich fange mal relativ "harmlos"an. Heutzutage ist unser Fernsehn voll mit Quizshows. "Wer wird Millionär", diese Quizshow mit Pilawa, usw. usw. Soweit es um Wissen geht, sind diese Shows reine Geschicklichkeitsspiele, da es auf das reine Können (Wissen) ankommt. Allerdings kann man mit etwas Geschick noch Wissenslücken umschiffen, indem man Joker oder Vetos taktisch klug einsetzt. Im Gegensatz dazu gibt es allerdings auch Shows in denen sich das Ergebnis aus einer Wahl des Kandidaten ergibt, ohne das es auf sein Geschick ankommt. Jauchs SKL Show ist oder war sowas. Der Kandidat bestimmt wer antwortet und ist dann auf Gedeih und Verderb dem Können des Promis ausgeliefert. Zu guter letzt gab oder gibt es noch die Shows, in denen der Kandidat irgendwas wählen muss und und dann in seiner Wahl ein Gewinn versteckt ist oder nicht. Im weitesten Sinne sind das "Deal or no Deal" oder "Geh aufs Ganze". Mit letzterer hat mein erstes Beispiel zu tun. Ein Klassiker, der es allerdings für den Otto-Normal-Verbraucher schon in sich hat.

Das Monty Hall Problem.

Monty Hall war der Quizmaster in einer amerikanischen Show mit dem Namen "Let's Make a Deal" (die deutsche Version dieser Show war eben "Geh aufs Ganze")
Jeder der sich an die Show erinnert, weiß, dass dort desöfteren mal Tor 1, 2 und 3 zur Wahl standen, zwischen denen sich der jeweilige Kandidat entscheiden konnte.
Dazu folgender Sachverhalt mit ansschließender Problemstellung.

Der Kandidat in Monty's Show steht nun vor den Toren. Hinter einem Tor befindet sich ein niegelnagelneues Auto hinter den anderen Toren jeweils eine Ziege (ich nehmen mal an in der deutschen entsprechung wären das Zonks gewesen).
Der Kandidat darf nun eines der drei Tore wählen. Er tut wie ihm geheißen und wählt ein Tor (welches ist hier egal).
So wie wir die Show kennen, ist allerdings an dieser Stelle nicht Schluss. (meist wurden Kandidaten dann vor die Wahl gestellt, ob sie das gewählte Tor gegen einen anderen billigeren Preis tauschen wollen oder nicht, manchmal mit der Öffnung eines der nicht gewählten Toren, manchmal ohne. Dieser Handel-Bestandteil der Show ist allerdings für das Beispiel nicht relevant)
Monty, der genau weiß, wo sich das Auto und wo sich die Ziegen befinden, öffnet nun einer oder die (je nach dem was, der Kandidat, der es allerdings nicht weiß, mit seiner ersten Wahl getroffen hat) andere Tür, hinter der sich eine Ziege befindet und stellt den Kandidaten vor eine erneute Wahl. Er darf sein bereits gewähltes Tor behalten oder auf das verbleibende andere Tor wechseln.
Das Problem ist nun, erhöht ein Wechsel die Wahrscheinlichkeit, das Auto zu gewinnen oder sollte man lieber bei seiner schon getroffenen Wahl bleiben oder ist es vollkommen egal?
Oder anders herum, wie groß sind die Gewinnwahrscheinlichkeiten für jede der Optionen und was kann man daraus schlussfolgern?

Zunächst sieht es wie reines Glück aus, ob man nun das richtige Tor trifft. Die Frage, die hinter diesem Problem und allen Spielen steht, in denen man anscheinend einen glücklichen Treffer landen muss, ist, ob man dem Glück irgendwie nachhelfen kann.

Die Frage, die sich in dem Zusammenhang stellt, ist: Was will ich erreichen?

Dazu ein anderes Beispiel: ein Spiel mit einem fairen (jede Zahl kommt vollkommen "zufällig") Würfel. Spieler 1 bietet Spieler 2 für den Einsatz von nur einem EURO an, dass Spieler 2, wenn er eine Sechs würfelt, 5,50 EURO bekommt nebst dem für diesen Wurf getätigten Einsatz. Soll Spieler 2 mitspielen?
1. Variante: Spieler 2 hat unendlich Versuche und unendlich Geld für die jeweiligen Einsätze dabei
2. Variante: Spieler 2 hat nur einen Wurf.

In beiden Varianten lautet die Antwort definitiv ja.

In der ersten Variante, würfelt Spieler 2 in 1200 (unendlich ist etwas unübersichltich, aber man kann ja unendlich mal 1200 Versuche machen.) nach rein stochastischen Überlegungen ca. 200 mal eine Sechs (je mehr Versuche man macht, desto genauer wird sich der Wert 1/6 der getätigten Versuche nächern -> Gesetz der großen Zahlen). Er hat in diesem Fall genau 1200 EURO an Einsätzen getätigt. In den Fällen, in denen er eine 6 gewürfelt hat, hat er 6,50 EURO bekommen (5,50 EURO von Spieler 1 und den von ihm selbst getätigten Einsatz von 1 EURO)
Nach einem Gesamteinsatz von 1200 EURO hat Spieler 2 nun also 1300 EURO
Im Ergebnis sollte Spieler 2 somit solange spielen wie er kann, da es sich offensichtlich um eine gutes Geschäft handelt.

In der zweiten Variante sieht das zunächst etwas anders aus, da man nur einen Versuch hat. aber wenn Spieler 2 noch 5 weitere solch Gelegenheiten finden sollte, macht er bei 6 EURO einsatz theoritisch einmal 6,50 Gewinn, im Durchschnitt als 50 Cent in 6 Versuchen, genauso wie in der ersten Variante, oder 8,33 Cent pro Wurf. Dieser Gewinn wird sich im Laufe der Zeit niederschlagen, egal ob nun in einem speziellen Wurf eine Sechs fällt oder nicht.

Das bedeutet, das Geschäft ist ebenso vorteilhaft, wie das in Variante 1.
Damit ist auch die Frage, was man bei Glücksspielen erreichen will, beantwortet.

Man will ein vorteilhaftes Geschäft abschließen. (dann kann es einem im Fall des Würfels egal sein ob nun grade in dem vorliegenden Wurf eine Sechs fällt oder nicht)

Was wäre nun das positive Geschäft im Fall des Monty Hall Problems.
Lösungsweg: vor dem 2. Wahlversuch haben wir noch 2 Toren und ein Auto, trotzdem liegt die Wahrscheinlichkeit nicht bei 50 % oder 1:1
denn
die Wahrscheinlichkeit das Auto im ersten Versuch zu wählen ist 1/3, eine Ziege zu treffen 2/3.
In sagen wir mal 900 Fällen, in welchen wir dieses Spiel genauso nach den oben beschriebnen Regeln spielen, würden würden wir in 600 Fällen vor dem Tor mit eine Ziege stehen und nur in 300 Fällen vor dem mit einem Auto. In diesem insgesamt 900 Fällen wäre es in diesen 600 Fällen somit lukrativer zu wechseln und nur in den 300 Fällen, in denen wir schon vor dem richtigen Tor stehen würden, wär der Wechsel schlecht.
Dies summiert sich aber zu 600 guten und nur 300 schlechten Wechseln. somit liegt die Wahrscheinlichkeit mit einem Wechsel das Auto zu gewinnen bei 2/3.

Klingt komisch ist aber so. (noch plastischer wird es wenn man sich das selbe Problem mit 1000 Toren , 1 Auto und 999 Ziegen vorstellt, in dem Monty nach dem ersten Versuch 998 Türen mit Ziegen dahinter öffnet, wie wahrscheinlich ist es wohl das man im ersten Versuch gleich das Auto trifft?)

Und somit komme ich erst mal zum Schluss. Leute die es anscheinend auf ihr "Glück" ankommen lassen, in dem sie die nur die für sie vorteilhaften Geschäfte (jedes einzelne Spiel) abschließen, lassen es letztlich gar nicht auf das "Glück" ankommen. Da ein Gewinn (wobei das Ergebnis im einzelnen Spiel egal ist) garantiert ist.

Zur anderen Sorte Mensch und zu den einzelnen "Glücksspielen" kommt ich nächstes mal.

5mark

Montag, 12. Januar 2009

Glück (1)

Als begeisterter Hobby-Pokerspieler sehe ich mich doch des öfteren einem irgendwie negativ behafteten Vorurteil ausgesetzt. "Spieler" oder "Was, du spielst ein Glücksspiel um richtiges Geld?" Dies Vorurteil kommt allerdings nur von Leuten, die dieses Spiel nicht spielen oder die es zwar spielen aber es nicht ansatzweise verstehen oder wider ihrem eigenen Wissen versuchen, einen Verlust in diesem Spiel zu erklären.

Also braucht es in dem Spiel Glück?

In dem Pokerforum (oder was auch immer IntelliPoker darstellt, über ein Forum geht es ja doch sehr weit hinaus) in dem ich täglich rumspringe, hat ein gewisser Ivo Donev (sicherlich ein erfolgreicher Pokerspieler, aber ich kann ihn nicht leiden, eins der wenigen Vorurteile die ich mir erlaube, da ich ihn nur aus dem, was er so schreibt, kenne) einen Blog und hat dort einen Beitrag verfasst in dem er disskutiert, wieviel Glück in unterschiedlichen Pokervarianten (Texas Hold'em, Omaha, Stud usw.) und unterschiedlichen Turnierformen (Deepstack, Rebuy, Turbo usw) steckt.
Mein Kommentar zu diesem Beitrag war recht drastisch und, sagen wir mal, etwas radikal, denn ich halte es grundsätzlich mit Obi-Wan Kenobi und seinem Ausspruch aus STAR WARS (dem erstem Film aus gedrehter Sicht)

"In my experience, there's no such thing as luck."


Und grundsätzlih ist das vollkommen richtig. Wo soll das Glück denn herkommen schon der Zufall nicht existent und eine vollkommene Illusion ist? Klingt eigenartig ist aber so. Purer Zufall, wäre der Definition nach eine Wirkung ohne Ursache. Für alle an reiner Logik festhaltenden Menschen schließt sich das shon von selbst aus. Interessanterweise wäre der reine Zufall auch bei Christen und sonstigen Gottgläubigen ein Beweise für die Fehlende Allmacht "Gottes". Den reinen Zufall kann demnach eigenlich niemand für tatsächlich existent halten.
Zufall ist demnach nur ein Ereignis dessen Ursache wir nicht kennen oder nachvollziehen können.


Also was ist mit Glück? Was soll das überhaupt sein
An dieser Stelle weiß ich gar nicht, wo ich anfangen soll. In einem "One-Hand-Pokerturnier" (jedem Teilnehmer wird nur eine Hand ausgeteilt. Dann wird nachgesehen wer die beste hat und derjenige hat dann gewonnen) hat der Gewinner da Glück? Ist es Glück, wenn jemand den Lotto Jackpot gewinnt? Unser Universum hat unendlich (ja ich weiss, das ist eine recht ungenaue Angabe) viele Galaxien, welche jeweils unfassbar viele Sterne wie unsere Sonne beherbergen und wir kennen nur unsere Sonne um die ein einziger Planet mit Leben darauf kreist. Ist das Glück (aka Gott)?


Wohl kaum. Betrachtet man die Sache objektiv oder von der anderen Seite, sieht die ganze Darstellung plötzlich ganz anders aus.
Einer gewinnt das Turnier oder den Lotto Jackpot immer. Für unseren Planeten gilt das selbe (irgendwo musste ja allein aufgrund der Möglichkeit Leben entstehen). Hier ist gar kein Raum für Glück.

Man betrachtet einen Treffer mit einer großen Ladung Schrot ja auch nicht aus Sicht des treffenden Schrotkorns, sondern aus der Sicht des Schützen der eine Vielzahl von Projektilen auf einmal verschossen hat oder aus der Sicht des Ziels das sich nun einem Schrothagel gegenüberssieht.

Schon eigenartig. Glück "verkommt" somit zu so etwas wie einer Ansichtssache. Und somit muss das vorläufige Erlebnis sein Glück ist ausschließlich subjektiv.

Nur irgendwoher muss diese Ansicht was "Glück" ist doch kommen. Man sagt doch nicht umsonst: "Da hab ich aber Glück gehabt".
Wenn jemand von einem Werbeangebot hört (zB. Wir kaufen morgen und nur morgen ihre alten leeren Weinflaschen für 1 EURO das Stück) und das dann annimmt, wird der sich dann sagen wenn er den Laden verlässt: "Hui da hab ich aber Glück gehabt."? Wenn jemand einen sicheren Vertrag zum Verkauf von Kartoffeln für 4 EUR das Kilo (Fantasiepreis) hat und einen sicheren Vertrag zum Einkauf von Kartoffeln zu 2 EUR das Kilo (ebenfalls) und jetzt diese Verträge, so wie abgeschlossen, durchführt. Wird der sich sagen "Puhh da hatte ich aber Glück, dass ich 2 EUR Gewinn gemacht hab pro Kilo."?
Selbstverstänglich nicht. Das war doch klar. Das sind Automatismen.

Wenn jetzt jemand Geld auf die 27 beim Roulette setzt und gewinnt, wird der allerdings wenn er gewinnt nicht sagen "War doch klar" dann hört man schon "Wow, Glück gehabt". Das selbe beim Lotto usw.

Ich denke es hängt mit der Wahrscheinlichkeit eines positven Ausgangs zusammen, ob wir ein Ergebnis als Glück oder nur als Ergebnis ansehen. Und instinktiv wissen wir in einigen Situationen, dass das Ergebnis eigentlich "unberechtigt" ist. Das ist dann "richtiges Glück".

Ich denke jedenfalls das ich mit meinem Leben, so wie es im Moment ist, wahnsinniges Glück habe. Die Wahrscheinlichkeit das es so ist wie es ist, ist aus meiner Sicht verschwindend gering.

So hier ist erstmal Schluss. Im nächsten Beitrag zu diesem Thema geht es dann mit dem Glück im Spiel und Glückspiel weiter.

5mark

Dienstag, 6. Januar 2009

Frostige Begrüßung

2009 Juuhuuuuu. Frohes Neues. Dieses Jahr haben wir zu Hause "reingefeiert". Ganz gemütlich. Käse-Fondue, Sekt, Bier und Havanna-Cola (ich hab das mal zum Anlass genommen, den 7jährigen aufzumachen, schmeckt auch ganz angenehm.) Um 12:00/0:00 Uhr dann noch 5 Minuten Knallerei angesehen (da ist die Finanzkrise noch nicht angekommen) und ab in die Federn. Fertig. (ich glaub ich werd langsam alt)

Jetzt hat mich der Arbeitsalltag wieder. Und pünktlich dazu hat es letzten Sonntag angefangen zu schneien, gefolgt von glasklarem Himmel und klirrendem Frost. Also ich mag kaltes Wetter (mein Wintertraumwetter ist ja - 20°C blauer Himmel und Schnee nur solange bis die Seen anfangen zuzufrieren, damit man auf den glatt zugefrorenen Gewässern unbehindert Schlittschuhlaufen kann) denn man kann sich immer noch was anziehen oder noch eine Decke überlegen. Versuch dir mal bei 30°C wenn du schon nichts mehr an hast und immer noch schwitzt, als wenn es kein Morgen gäbe, noch was auszuziehen insbesondere Nachts, wenn man eigentlich schlafen will. Nee nee, kalt ist schon in Ordnung. Und wenn noch Schee liegt ist auch alles schön hell. (nur die Sonne steht ein wenig tief im Winter, aber das ist eine andere Geschichte).
Was hat das alles mit der Arbeit zu tun. Ganz einfach. Über die Weihnachtsfeiertage und den Jahreswechsel war hier niemand im Büro. Also hat auch keiner geheizt. Der einsetzende Frost (-15°C heute nacht) hat der Temperatur in meinem Büro endgültig den Rest gegeben. Ich hab gestern ernsthaft überlegt mir eine Mützte aufzusetzten.

Wo ich grad von "den Rest gegeben" rede. das Fondue hat meinem Gewicht selbigen gegeben. Jetzt kann ich mich im Fitnessstudio wieder ordentlich abstrampeln, um auf ein wenigstens annehmbares Trainingsgewicht zu kommen.
Mein Plan ist dieses Jahr im August (so am Anfang denke ich mal) einen Halbmarathon zu laufen. Da muss ich aber noch etwas für tun. Allerdings muss ich zugeben das ich ein Schön/warmWetterläufer bin. Insofern finde ich Fitnessstudios ganz angenehm, wegen der Laufbänder. Mein Ziel für diesen Monat. Eine Stunde bei 10 km/h wenn ich das dann pro Monat um ein halbes km/h steigere hab ich im August 21 km bei 13 km/h drin. Soweit der Plan.

5mark