Montag, 2. Februar 2009

Glück (3)

Nachdem ich im letzten Beitrag, daraufhingewiesen hab, dass es Spiele oder Entscheidungen gibt, die, obwohl zunächst rein glücksabhängig aussehen, weiniger mit Glück zu tun haben als man denkt, komm ich diesmal dazu ob man damit spielen sollte oder nicht.

Ich muss mich berichtigen, eigentlich gilt das für alle Entscheidungen oder "Glücks"Spiele. Grundsätzlich, von den weinigen Ausnahmen, in denen die die Erwartungswerte exakt 0 sind , abgesehen gilt das immer. Zurückkommend auf mein Würfelbeispiel aus dem vorangegangenen Beitrag, in dem man bei den angebotenen Bedingungen spielen sollte, ändere ich mal die Ausgangsbedingungen. der Einsatz beträgt nun EUR 1,10 und der Gewinn im Fall der gewürfelten 6 nur EUR 5,00. Auf die Rechnung mit 1200 Durchgängen gewinnt man in ca 200 Versuchen nun den Pot von EUR 6,10 (EUR 5 des Gegners + EUR 1,10 eigener Einsatz) insgesamt also EUR 1220,00. Dafür hat man allerdings einen Gesamt Betrag von EUR 1320,00 investiert (man stelle sich vor man hätte mit diesem Betrag in Cash angefangen, immer den Einsatz aus diesem Haufen rausgenommen und den Gewinn auf einen anderen Haufen gelegt. Dann lägen dort nun ca 1220 und der Ursprungshaufen von 1320 wäre weg. (so wird man doch super sein Geld los, oder?) Im Durchschnitt verliert man somit etwas über 8 Cent pro Versuch. Die richtige Entscheidung wäre hier also gar nicht zu spielen.

Erfolgreiche Leute treffen in der Regel mehr von den Entscheidungen die ihnen auf die Dauer Gewinn oder zumindest weniger Verlust verheißen.
Glückspieler im eingentlichen Sinne (also die die Automaten mit ihren Münzen füttern, oder Roulette im Casino oder ähnliches spielen) sind immer Verlierer.

Warum. Weil diese Glücksspiele immer eine Entscheidung mit negativen Erwartungswert erfordern. Nämlich überhaupt zu Spielen. Jetzt könnte ich tief in die Mathematik eintauchen um das zu beweisen. Will ich aber nicht. diese Tatsache ist schon aus logischen Gründen nachzuvollziehen. Wenn dem nicht so wäre, wäre das Kasino oder der Automatenbetreiber in kürzester Zeit pleite. Hat schon mal jemand gesehen wie ständig neues Geld vom Betreiber in das Kasino oder den Automaten reingesteckt wurde? Eher nicht (wenn ja, bitte bescheid sagen, da will ich hin.) In diesen Topf gehört auch Lotto (die Chance auf den Jackpot ist 1:140.000.000, wie uns aus jeder Lottowerbung entgegenblaht. Ein Tipp kostet 0,75 Cent. Theoretisch gewinnt man also bei 140.000.000 Tipps einmal den Jackpot, diese Woche zB 35 Mio. man hat dann allerdings schon 105 Mio EURO verspielt. Dickes Minus)

Nun gibt es allerdings auch professionelle Spieler. Allen voran dieser Tage: Pokerspieler. Im Gegensatz zu den oben genannten Dingen, gibt es hier grundsätzlich kein Haus gegen das man spielt. es gibt meist ein paar Spieler und zu gewinnen gibt es auch nur deren Geld. Jeder startet also mit den gleichen Ausgangsvoraussetzungen. Das macht dieses Spiel und andere in denen ich mich nur mit den Gegenspielern messe so interessant. Da niemand die Gewinnwahrscheinlichkeit zu seinenen Gunsten manipulieren muss, kommt es zum Gewinn auf das Können an. Hier beginnt der Bereich der Geschicklichkeitsspiele.

Abschließend möchte ich noch eine Frage stellen (und beantworten). Gibt es etwas, in dem uns negative Erwartungswerte angeboten werden und wie trotzdem mit"spielen" sollten?

Ja. Bei bestimmten Versicherungen.

Tatsache ist, die Versicherungen sind nichts anderes als große Kasinos. Sie haben nichts zu verschenken und müssen Gewinn machen. Also verlangen sie von uns in der Summe mehr Einsatz (Prämie) als sie erwarten auszahlen zu müssen. Trotzdem ist es vernünftig für bestimme Schadensereignisse eine Versicherung abzuschließen (auch wenn man sich das Geld bestimmt zusammensparen könnte, wenn man es einfach weglegt anstatt die Prämie zu zahlen.) Da wir nie wissen wann ein solches Ereignis eintritt und die Schäden dann meist immens sind, wären wir wohl übernacht pleite. Um diesem Risiko aus dem Weg zu gehen, nehmen wir gern moderate Verluste in Kauf. Sicher ist sicher.

5mark

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