Montag, 22. Dezember 2008

Wozu brauch Jesus E-Gitarren?

Ich lass mich regelmäßig von Antenne Mecklenburg-Vorpommern (M-V fand ich viel besser) wecken (neuerdings Hitradio, wtf). Regelmäßg 6:30 Uhr. Nachrichten beim Aufwachen hören (dann kann man noch 5 min liegenbleiben :) ) und dann geht der Tag los.

Also ich kann mich nicht daran erinnern, heute morgen die Nachrichten vernommen zu haben. In die Realität wurde ich durch epische E-Gitarren Riffs geholt, zu denen ein Mann mit gütig seidenweicher Märchenerzählerstimme (immer dasselbe, als wenn das einen Effekt hätte) irgendwas von der Geburt Jesus' faselte. Das ganze aus der Sicht seines "Vaters" (naja wurd ihm untergeschoben) der sowas sagte wie: "Alle glauben daran, dann will ich das auch tun".

Was bitte schön soll das?

Nur zur Info ich glaube an die Existenz des Universums mit allen seinen Naturgesetzen und ich glaube daran das ich existiere. Ansonsten hält sich mein Glauben in recht engen Grenzen. Ich glaube nicht an Gott (unter welchen Namen von den dreien auch immer), Brahma, Vishnu, Shiva oder Manitu etc.
Mit anderen Worten ich bin Atheist. Und ich fühle mich wohl damit. Und ich kann sehr gut damit umgehen, dass viele Menschen an einen Gott glauben. Das ist ihr ganz persönlicher Luxus (so wie meine Einstellung meiner ist). Hey, wir haben hier in Deutschland schließllich Religionsfreiheit. Das selbe gilt für alle anderen Weltanschauungen, also auch für meine.

Was mich wirklich (stört ist an dieser Stelle das falsche Wort, sagen wir) nachdenklich macht, ist die Frage: Warum versuchen die Religionen (allen voran die Chisten) einen ständig davon überzeugen zu wollen (neuerdings auch mit E-Gitarren) das (ein) Gott existiert?
Ich lauf doch auch nicht rum und erzähl jedem der lang genug stehen bleibt oder zuhört, das Gott nicht existiert. Warum ist das für die Religionen also so wichtig?
Wenn ich die einzig wahre Wahrheit kenne und mir diese inneren Frieden oder weiß der Fuchs was bringt, warum bin ich dann damit nicht zufrieden? Warum muss man dann noch andere davon überzeugen, an genau dasselbe zu glauben?

Meine Vermutung? In der Masse glaubt es sich leichter. Wenn 100, 1.000 oder 1.000.000 das selbe glauben wie ich, kann ich doch nicht falsch liegen.
Wenn das, an was man selbst glaubt, die Wahrheit ist, muss man andere davon nicht wirklich überzeugen, es sein denn, man hätte von deren "Irrglauben" irgendwelche Nachteile (also wenn man selbst weiß das sich das Schiff auf Kollisionskurs mit einem Eisberg befindet, die Besatzung allerdings glaubt, es würde nichts passieren). Jeder andere wird früher oder später seinen Irrtum erkennen.
Die einfache Wahrheit ist: wenn man eine Masse zum Glauben braucht, hat man als Individuum Zweifel an seinem Glauben.

Ganz ehrlich, ich möchte nicht mit Missionsgedöns zugetextet werden, weil die Gläubigen Zweifel haben. Das kommt mir so vor, als würden immer wieder jemand an mich heran treten, um mich davon überzeugen zu wollen, dass 2+2=5 ist. Wenn er das glaubt, bitte. Ich finde das ja auch unterhaltsam, ab und zu. Allerdings ist es irgendwie überflüssig.

5mark


PS. Jeder "Missionar" sollte sich überlegen, was er macht. Ich hab keinen Glauben zu verlieren. Und es kostet mich 30 Minuten jeden Gottglauben zu zerstören.

Keine Kommentare: